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Das
fremde Kind
Kapitel 12: Wie die Kinder mit dem Herrn Magister Tinte im Walde spazieren
gingen und was sich dabei zutrug, Seite 2 ( von 2 )
ETA Hoffmann
Er schwebte langsam und schwerfällig auf, offenbar, um das fremde Kind zu
verfolgen. Von Entsetzen und Graus erfasst, rannten Felix und Christlieb fort
aus dem Walde. Erst auf der Wiese wagten sie emporzuschauen. Sie wurden einen
glänzenden Punkt in den Wolken gewahr, der wie ein Stern funkelte und
herabzuschweben schien. "Das ist das fremde Kind", rief Christlieb.
Immer größer wurde der Stern, und dabei hörten sie ein Klingen
wie von schmetternden Trompeten. Bald konnten sie nur erkennen, dass der Stern
ein schöner, in gleißendem Goldgefieder prangender Vogel war, der,
die mächtigen Flügel schüttelnd und laut singend, sich auf den
Wald herabsenkte. "Ha," schrie Felix, "das ist der
Fasanenfürst, der beißt den Herrn Magister Tinte tot - haha, das
fremde Kind ist geborgen, und wir sind es auch! - Komm, Christlieb - schnell
lass uns nach Hause laufen und dem Papa erzählen, was sich
zugetragen."
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