Maerchen.org - Wie der Hofmeister angekommen war und die Kinder sich vor ihm fürchteten
Impressum

   Märchen von ...
   Gebrüder Grimm
   Ludwig Bechstein
   Wolf
   Hans Christian Andersen
   Hauff
   ETA Hoffmann
   Tausendundeine Nacht


   Märchen aus aller Welt
   neuere Märchen

   beliebte Märchen
   Schneewittchen
   Dornröschen
   Rapunzel
   Rotkäppchen
   Aschenputtel
   Hänsel und Gretel
   Bremer Stadtmusikanten
   Der Froschkönig
   Das hässliche Entlein


   Alice im Wunderland
   illustriert
   und auf englisch




   Links ins Internet
   Märchenseiten
   Literaturseiten
   Internetseiten



Das fremde Kind

Kapitel 11: Wie der Hofmeister angekommen war und die Kinder sich vor ihm fürchteten, Seite 2 ( von 2 )
ETA Hoffmann

Oft war es ihnen, als hörten sie mitten unter den lustigen Liedern der Vögel, im Rauschen der Bäume des fremden Kindes süße Stimme rufen: "Wo seid ihr denn, Felix - Christlieb - ihr lieben Kinder? wo seid ihr denn? Wollt ihr nicht mehr mit mir spielen? - Kommt doch nur! - ich habe euch einen schönen Blumenpalast gebaut - da setzen wir uns hinein, und ich schenk' euch die herrlichsten buntesten Steine - und dann schwingen wir uns auf in die Wolken und bauen selbst funkelnde Luftschlösser! - Kommt doch! Kommt doch nur!" Darüber wurden die Kinder mit allen ihren Gedanken ganz hingezogen nach dem Walde und sahen und hörten nicht mehr auf den Magister. Der wurde aber denn ganz zornig, schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch und brummte und summte und schnarrte und knarrte: "Pim - Sim - Prr - Grrr - Knurr - Krrr - Was ist das! Aufgepasst!" Felix hielt das aber nicht lange aus, er sprang auf und rief: "Lass mich los mit deinem dummen Zeuge, Herr Magister Tinte, fort will ich in den Wald - such' dir den Vetter Pumphose, das ist was für den! - Komm, Christlieb, das fremde Kind wartet schon auf uns." - Damit ging es fort, aber der Magister Tinte sprang mit ungemeiner Behändigkeit hinterher und erfasste die Kinder dicht vor der Haustüre. Felix wehrte sich tapfer, und der Magister Tinte war im Begriff zu unterliegen, da dem Felix der treue Sultan zu Hilfe geeilt war. Sultan, sonst ein frommer gesitteter Hund, hatte gleich vom ersten Augenblick an einen entschiedenen Abscheu gegen den Magister Tinte bewiesen. Sowie dieser ihm nur nahe kam, knurrte er und schlug mit dem Schweif so heftig um sich, dass er den Magister, den er geschickt an die dünnen Beinchen zu treffen wusste, beinahe umgeschmissen hätte. Sultan sprang hinzu und packte den Magister, der Felix bei beiden Schultern hielt, ohne Umstände beim Rockkragen. Der Magister Tinte erhob ein klägliches Geschrei, auf das Herr Thaddäus von Brakel schnell hinzueilte. Der Magister ließ ab von Felix, Sultan von dem Magister. "Ach, wir sollen nicht mehr in den Wald", klagte Christlieb, indem sie bitterlich weinte. So sehr auch der Herr von Brakel den Felix ausschalt, taten ihm doch die Kinder leid, die nicht mehr in Flur und Hain herumschwärmen sollten. Der Magister Tinte musste sich dazu verstehen, täglich mit den Kindern den Wald zu besuchen. Es ging ihm schwer ein. "Hätten Sie nur, Herr von Brakel," sprach er, "einen vernünftigen Garten mit Buchsbaum und Staketen am Hause, so könnte man in der Mittagsstunde mit den Kindern spazieren gehen, was in aller Welt sollen wir aber in dem wilden Walde?" - Die Kinder waren auch ganz unzufrieden, und die sprachen nun wieder: "Was soll uns der Magister Tinte in unserm lieben Walde?"

Seite: Seite 1 - Wie der Hofmeister angekommen war und die Kinder sich vor ihm fürchteten   Seite 2 - Wie der Hofmeister angekommen war und die Kinder sich vor ihm fürchteten

Kapitel -

Der Herr von Brakel auf Brakelheim
Der vornehme Besuch
Wie es weiter bei dem vornehmen Besuche herging
Die neuen Spielsachen
Was sich mit den neuen Spielsachen im Walde zutrug
Das fremde Kind
Wie das fremde Kind mit Felix und Christlieb spielte
Was der Herr von Brakel und die Frau von Brakel zu dem fremden Kinde sagten
Von der Heimat des fremden Kindes
Von dem bösen Minister am Hofe der Feenkönigin
Wie der Hofmeister angekommen war
Wie die Kinder mit dem Herrn Magister Tinte im Walde spazieren gingen
Wie der Herr von Brakel den Magister Tinte fortjagte
Was sich weiter im Walde begab
Beschluss






Maerchen.org
copyright © 2007, camo & pfeiffer



Märchensammlung - Das fremde Kind, Wie der Hofmeister angekommen war und die Kinder sich vor ihm fürchteten