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Däumelinchen
Märchen von Hans Christian Andersen, Seite 7 ( von 7 )
Sie sagte deshalb ja zu dem herrlichen Prinzen, und von jeder Blume kam eine
Dame oder ein Herr, so niedlich, dass es eine Lust war; jeder brachte
Däumelinchen ein Geschenk, aber das beste von allen waren ein Paar
schöne Flügel von einer großen weißen Fliege; sie wurden
Däumelinchen am Rücken befestigt, und nun konnte sie auch von Blume
zu Blume fliegen. Da gab es viel Freude, und die Schwalbe saß oben in
ihrem Neste und sang ihnen vor, so gut sie konnte, aber im Herzen war sie doch
betrübt, denn sie war Däumelinchen gut und hätte sich nie von
ihr trennen mögen.
"Du sollst nicht Däumelinchen heißen!" sagte der
Blumenengel zu ihr. "Das ist ein hässlicher Name und du bist
schön. Wir wollen dich Maja nennen."
"Lebe wohl, lebe wohl!" sagte die kleine Schwalbe und flog wieder
fort von den warmen Ländern, weit weg nach Deutschland zurück; dort
hatte sie ein kleines Nest über dem Fenster, wo der Mann wohnt, der
Märchen erzählen kann, vor ihm sang sie "Quivit, quivit!"
Daher wissen wir die ganze Geschichte.
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