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Eisen Laczi
Ungarisches Märchen, Seite 3 ( von 5 )
Dies erzürnte Eisen Laczi sehr und er rief: Wasserrabe! gieß einen
Tropfen in die rote Flamme, ich gebe dir neun Köpfe dafür. Der
Wasserrabe tat nach Eisen Laczi's Wunsch und die rote Flamme erlosch
augenblicklich. Eisen Laczi gab nun dem Wasserraben die neun Köpfe des
Drachens, nahm seine Schwester, die Prinzessin mit dem Mondkleide, brachte sie
zum stählernen Schmied und bat ihn, er möchte sie zu seinem Vater
bringen. Der Schmied versprach es, Eisen Laczi aber ging weiter, seine dritte
Schwester, die nämlich mit dem Sternenkleide, und seine beiden Brüder
aufzusuchen.
Es waren schon mehrere Tage vergangen, als er zu einem brennenden Heuschober
gelangte, im Heuschober aber war eine Schlange, die Schlange rief gar
kläglich: Hilf mir, ich will dir dankbar sein. Eisen Laczi trat hinzu und
riss die Schlange heraus. Da sprach die Schlange: ich bin die Tochter des
Schlangenkönigs, komm mit mir auf seine Burg, er wird dir meine Rettung
lohnen. Als sie am Tor der Schlangenburg standen, sagte die Prinzessin: was dir
auch mein Vater bieten mag, nimm es nicht, begehre aber das schlechteste Pferd,
das rostigste Schwert und das schmutzigste Hemd aus der Schlangenburg, es wird
dich nicht reuen; hierauf führte sie ihn zu ihrem Vater. Als der
Schlangenkönig die Gefahr und die Rettung seiner Tochter vernahm, bot er
dem Eisen Laczi Gold und Silber und Geschmeide und verschiedene
Zauberkünste an. Eisen Laczi aber entgegnete: dies Alles brauch' ich
nicht, gebt mir nur das schlechteste Pferd, das rostigste Schwert und das
schmutzigste Hemd in der Schlangenburg. Der Schlangenkönig stutzte einen
Augenblick, dann sprach er: diesen Wunsch hat dich meine Tochter gelehrt, es
sei! Hierauf wurden die drei Geben gebracht, die Tochter des
Schlangenkönigs redete aber zu Eisen Laczi: Du hast gut getan, meinem Rate
zu folgen, das Ross ist ein Tatos, das Schwert besiegt jeden Feind, so lang er
nicht geputzt wird, das Hemd macht unverletzbar, so lang es in kein Wasser
kommt; benütze diese Gaben gut, so kannst du deinen Zweck erreichen.
Eisen Laczi zog weiter fort zur Burg des zwölfköpfigen Drachen, der
seine Schwester mit dem Sternenkleid gefangen hielt. Als er ankam, war der
Drache eben nicht zu Hause. Die Schwester trat ihm weinend entgegen: flieh mein
Bruder, sprach sie, sonst bist du verloren, wie ich und deine beiden
Brüder. Sieh! welch ein trauriges Loos mich getroffen hat, unsere
Brüder hängen im Rauchfang und ich muss täglich Feuer machen und
sie dörren helfen. Mein Schwert wird euch befreien, tröstete sie
Eisen Laczi. Nein! jammerte die Prinzessin, Gewalt kann uns nicht befreien, die
Frau des zwölfköpfigen Drachen ist eine Zauberin, sie hat einen
Spruch getan, dass wir für ewige Zeit verloren sind, wenn jemand den
zwölfköpfigen Drachen unsertwegen bekämpft. Du musst uns dem
Drachen abkaufen. Das will ich gern tun, erwiderte Eisen Laczi. Da fuhr der
zwölfköpfige Drache mit seiner Frau in voller Herrlichkeit in das
Schloss ein. Als er vom Wagen stieg, redete ihn Eisen Laczi an: Herr! verkaufe
mir die beiden Prinzen und das Mädchen mit dem Sternenkleide. Die Frau des
Drachens antwortete: Du bist Eisen Laczi, gib uns das rostige Schwert, so an
deiner Seite hängt, und das Hemd, das du trägst, und du sollst
bekommen, was du begehrst. Eisen Laczi erwiderte: ihr begehrt zwei Dinge von
hohem Werte, aber für meine Geschwister ist mir nicht zu teuer, somit nahm
er das Schwert von seiner Seite, zog das Hemd aus und gab beides dem
zwölfköpfigen Drachen. Kaum hatte dieser das Hemd übergeworfen
und das Schwert gezückt, als er hohnlachend ausrief: Du Thor, wie hast du
dein Bestes verschleudern können, nun musst du sterben. Wenn es sein muss
erwiderte Eisen Laczi, so erlaube mir zuvor von meinem Pferd Abschied zu
nehmen. Der zwölfköpfige Drache gewährte seine Bitte. Als eisen
Laczi im Stall bei seinem Pferd stand, sagte er kläglich: weißt du
was geschehen ist? ja, sprach das Pferd. Der Drache hat unklug getan, nicht
mich als Preis zu verlangen, denn dann wärst du verloren, jetzt kann ich
dir helfen. Begehre vom Drachen, dass er dich, wenn du getötet bist, auf
mich binde, für das Übrige lass dann mich sorgen.
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