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Die Blumen der
kleinen Ida
Märchen von Hans Christian Andersen, Seite 5 ( von 5 )
"Entsinnst du dich, was du mir sagen solltest?" sagte die kleine Ida,
aber Sophie sah ganz dumm aus und sagte nicht ein einziges Wort.
"Du bist gar nicht gut," sagte Ida, "und sie tanzten doch
allesamt mit dir." Dann nahm sie eine kleine Papierschachtel, worauf
schöne Vögel gezeichnet waren, die machte sie auf und legte die toten
Blumen hinein. "Das soll euer niedlicher Sarg sein," sagte sie,
"und wenn später die Verwandten kommen, so sollen sie mit helfen,
euch draußen im Garten zu begraben, damit ihr im Sommer wieder wachsen
und weit schöner werden könnt!"
Die Verwandten waren zwei muntere Knaben, sie hießen Jonas und Adolph;
ihr Vater hatte ihnen zwei neue Gewehre geschenkt, die sie mitgebracht hatten,
um sie Ida zu zeigen. Sie erzählte ihnen von den armen Blumen, welche
gestorben waren und da begruben sie dieselben. Beide Knaben gingen mit dem
Gewehre auf den Schultern voraus, und die kleine Ida folgte mit den toten
Blumen in der niedlichen Schachtel. Draußen im Garten wurde ein kleines
Grab gegraben, Ida küsste erst die Blumen, setzte sie mit der Schachtel in
die Erde und Adolph und Jonas schossen mit dem Gewehre über das Grab, denn
sie hatten keine Kanonen. -
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