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Das
Gänseblümchen
Märchen von Hans Christian Andersen, Seite 3 ( von 3 )
Es wurde Abend, und noch kam Niemand, dem armen Vogel einen Wassertropfen zu
bringen; da streckte er seine hübschen Flügel aus, schüttelte
sie krampfhaft, sein Gesang war ein wehmütiges Piep, piep; das kleine
Haupt neigte sich der Blume entgegen, und des Vogels Herz brach aus Mangel und
Sehnsucht. Da konnte die Blume nicht, wie am vorhergehenden Abend, ihre
Blätter zusammenfalten und schlafen, sie hing krank und traurig zur Erde
nieder.
Erst am nächsten Morgen kamen die Knaben, und als sie den Vogel tot
erblickten, weinten sie, weinten viele Tränen und gruben ihm ein
niedliches Grab, welches mit Blumenblätter verziert wurde. Des Vogels
Leiche kam in eine rote schöne Schachtel, königlich sollte er
bestattet werden, der arme Vogel! Als er lebte und sang, vergaßen sie
ihn, ließen ihn im Käfig sitzen und Mangel leiden, nun bekam er
Staat und viele Tränen. Aber das Rasenstück mit dem
Gänseblümchen wurde in den Staub der Landstraße hinausgeworfen;
Niemand dachte an die , welche doch am meisten für den kleinen Vogel
gefühlt hatte und ihn gern trösten wollte.
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