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Die Mandelkörbchen

Märchen von Johann Wilhelm Wolf, Seite 3 ( von 3 )

Der Fleck war aber so klein, dass die hundert Schafe kaum darauf stehen, viel weniger ordentlich darauf weiden konnten, und außerdem war das Gras viel zu dünn gesät. Doch das ängstigte den Jüngling nicht; er trieb die Schafe hinaus und Abends wieder hinein und pfiff lustig dazu, ließ sie gar übers Stadttor springen, wenn es geschlossen war und im Schlosshof aufmarschieren, wie ein halbes Bataillon Soldaten, so dass Jedermann seine Freude daran hatte. Mitunter verlief sich wohl eins, oder es starb eins, doch das tat nichts, denn sobald er pfiff, warf ein anderes ein Junges, welches alsbald wuchs und so groß ward, wie die andern. Dazu lernten die Schafe jeden Tag schöner zu tanzen, so dass sie am Ende des Monats trotz dem besten Tanzmeister verstanden. Kurz der Jüngling brachte auch diese Aufgabe zu Stande und da konnte der König, wie sehr er sich auch ärgerte, doch nichts weiter einwenden und müsste ihm seine Tochter zur Frau geben. Die Heirat aber wurde sehr prächtig gefeiert und der Jüngling war glücklich für sein Leben lang. Als er später König wurde, machte er seinen Vater zum Minister und gab auch seinen Brüdern hohe Stellen, so dass sie alle gut versorgt waren.

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