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Die
Frau mit den Bären
Tausend und eine Nacht, Gustav Weil, Seite 2 ( von 2 )
Da begegneten mir zehn Offiziere aus dem Palaste des Chalifen Hakem, und Hakem
selbst an ihrer Spitze. Er fragte mich: "Hast du den Bären und die
Frau getötet?" Als ich diese Frage bejahte, sagte er: "Nimm den
Korb vom Kopfe, sei guten Mutes, was darin ist, gehört dir, Niemand kann
dich dessen berauben." Ich legte den Korb vor ihn nieder, er deckte ihn
auf, und als er sah, was darin war, fuhr er fort: "Erzähle mir, wie
du es gemacht." Als ich ihm Alles erzählt hatte, sagte er: "Du
hast die Wahrheit gesprochen: nun, Wardan, komme mit mir und überliefere
mir den übrigen Schatz." Ich ging mit ihm und fand die Falltüre
geschlossen. Aber Hakem sagte mir: "Dieser Schatz kann auf deinen Namen
geöffnet werden." Da näherte ich mich der Falltüre, rief
den Namen Gottes an, und siehe da! die Türe öffnete sich von selbst.
Dann sagte Hakem. "Steige jetzt hinunter und hole heraus, was darin ist,
denn dies kann nur durch dich geschehen; dieser Schatz ist für dich hier
niedergelegt worden, ich habe es so in meinen Büchern geschrieben gefunden
und den Augenblick erwartet, bis es eintraf." Ich stieg hinunter und holte
den Schatz herauf, Hakem ließ Lasttiere kommen, um ihn in sein Schloss zu
bringen; mir aber ließ er den Korb mit Allem, was darin war, und ich ging
damit auf den Bazar, der später unter dem Namen Wardans-Bazar bekannt
wurde. Das ist ein sonderbares und höchst merkwürdiges Ereignis.
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