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Der wunderbare Reisesack

Tausend und eine Nacht, Gustav Weil, Seite 2 ( von 2 )

Nun war ich außer mir vor Zorn und Ärger, ich ging auf den Kadhi zu und sagte: "Gott stärke unsern Herrn, den Kadhi! In meinem Sack ist ein Zeughaus, mit allerlei Waffen und Kriegsmaterialien gefüllt, Weinberge, Gärten mit Feigen- und Apfelbäumen, allerlei Weingefäße mit Dienern und Freunden und Gesellschaften, Musiker mit allerlei Instrumenten und Sänger und Sängerinnen, Kinder mit ihren Ammen, zwei abysinische Sklavinnen, drei Indianerinnen, vier Medienseherinnen, fünf Griechinnen; im Sacke waren der Euphrat und der Tigris mit Fischen und Fischernetzen und Feuerzeug, tausend Pferde, mehrere Badehäuser, viel Städte und Länder mit allen ihren Beamten und Handwerkern, Kusa und Anbar, zwanzig Kisten voll Weißzeug und Kleider, und einige Magazine mit allerlei Mundvorrat gefüllt, Gaza, Askalon, die ganze Strecke von Damiet bis Assuan, der Palast des Chofrocs, Vaters des Nuschirwan, das ganze Reich Salomons, Chorasan, Balch und Ispahan, alle Länder, die zwischen Indien und Nubien liegen." Der Kadhi, ganz betäubt von dem Aufzählen aller dieser Gegenstände, sagte: "Ihr seid gewiss zwei abtrünnige Ketzer, die mit einem frommen Kadhi ihren Spaß haben wollen; hat man jemals gehört, dass ein Reisesack alles das enthalte, was ihr beschrieben? Das ist ein bodenloses Meer!" Der Kadhi ließ dann den Sack öffnen, man fand darin ein wenig Brot, eine Zitrone, ein wenig Käse und ein paar Oliven; ich warf den Sack dem Kurden zu und ging fort.
Den Chalifen ergötzte diese Geschichte so sehr, dass er vor Lachen auf den Rücken fiel und den Perser Ali reichlich beschenkte. Gott ist allwissend!

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